• Strohhut oder Canotier vom Rheinfelder Hutmacher Jules Rosenthaler, FMR G.910, Fricktaler Museum

    Sonderausstellung 2002

    Roggeschaub und Schwäfeldampf Einblick in die Geschichte der Aargauer Strohindustrie

    Wie Stroh zu Gold werden kann, erzählt das Märchen "Rumpelstilzchen" der Gebrüder Grimm:

    "Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte eine schöne Tochter. Nun traf es sich, daß er mit dem König zu sprechen kam, und um sich ein Ansehen zu geben, sagte er zu ihm: "Ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen."

    Im Gegensatz zum Märchen war der Weg zum Erfolg in der realen Strohindustrie nicht so einfach. Die Ausstellung "Roggeschaub und Schwäfeldamp" dreht sich um Stroh und seine Bedeutung für die regionale Industrie. Sie beleuchtet das Rohmaterial, die Werkzeuge, die Technik und die Produkte, insbesondere Hüte, die in dieser aufstrebenden Industrie hergestellt wurden. Im Kern geht es darum, wie innovative Menschen mit Stroh zu Wohlstand gelangen konnten.

    Obwohl im Fricktal keine grossen Fabrikbauten der Strohindustrie zu finden sind, wurden bis in die 1930er Jahre hier in Heimarbeit eine Vielzahl von Vorprodukten für die Hutgeflechtfabriken hergestellt. Verschiedene Gemeinden, besonders im oberen Fricktal, spezialisierten sich auf bestimmte Produkte: Zeihen auf Hutumrandungen, Bözen auf Schnürli und Thalwil auf verschiedene Verzierungen für die Geflechte.

    Diese Ausstellung würdigt die bedeutende Rolle des Fricktals in der Schweizer Strohindustrie und zeigt, wie lokale Handwerkskunst und Innovation zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitrugen.