• Rheinfelden – anno dazumal und heute 

Menschen und Orte

    Sonderausstellung 2017

    Rheinfelden – anno dazumal und heute Menschen und Orte

    Rheinfelden ist die Stadt mit den grossen Erinnerungen und den vielen Geschichten. Wenn jedoch die Dinge, die Ansichten, die Menschen verschwinden, verlieren wir mit ihnen auch die Erinnerungen.

    Rheinfelden – anno dazumal und heute fordert die Besuchenden bewusst zum Mitmachen auf, seine eigene Geschichte, persönlichen Erinnerungen und Anekdoten im Ausstellungsbuch zu notieren und damit an der Geschichte der Stadt Rheinfelden weiterzuschreiben und diese für die Nachwelt zu erhalten.

    Seit den 1850er Jahren ermöglichen Fotografien, Szenerien und Menschen technisch festzuhalten. Die Sonderausstellung zeigt erstmals eine Auswahl von Stadtansichten aus dem reichen Bestand der museumseigenen Sammlung. Die Ausstellungsarchitektur nutzt Litfass-Säulen und stellt historischen Bildern aktuelle gegenüber, um damit den steten Wandel der Stadt aufzuzeigen. Die früheste Aufnahme Rheinfeldens, eine Daguerreotypie, stammt von Frederick Crawley, der die Stadt 1858 vom Rhein her festhielt. Der Auftrag kam vom berühmten britischen Kunsttheoretiker und Maler John Ruskin (1819–1900), welcher seinerseits auf den Spuren von William Turner (1775–1851) unterwegs war, der Rheinfelden seinerzeit besucht hatte. Das Städtchen wirkt auf Crawleys Aufnahme fast noch mittelalterlich. Doch der technische Fortschritt des 19. Jahrhunderts hatte schon eingesetzt. Teile der Stadtmauer dienten ab 1816 als Steinbruch und zum Bau neuen Wohnraums. Manches, was aus heutiger Sicht erhaltungswürdig ist, ist verschwunden und nur noch auf Fotos festgehalten. Mit der Industrialisierung und dem Tourismus entstanden um den Stadtkern und zum Teil auch in der Altstadt noble Hotels und funktionelle Fabrikbauten. Die Bevölkerungszahl des Städtchens stieg von 1910 Personen im Jahre 1850, auf 3349 um 1910 und 13'369 im Jahre 2016. Die damit einhergehende Siedlungsentwicklung illustrierte eindrücklich ein projizierter Zeitablauf aus Kartenausschnitten. Mitte der 1940er Jahre wurde die Altstadt zum 'Städtli', und in den Aussenquartieren begann ein Bauboom, der bis in unsere Zeit anhält. Am bekanntesten ist sicher das Projekt 'Augarten', eine Modellstadt der 70er Jahre par excellence. Bewohner und Bewohnerinnen erinnern sich an die Bauzeit. Erzählungen und Berichte von Rheinfeldern sind an Audiostationen zu hören.