Sonderausstellung 1999
Ein Doppeljubiläum gibt den Anlass zur Konzeption der Ausstellung "Grenzen - Grenzenlos". Die "Gesellschaft Pro Vindonissa" feiert ihr 100-jähriges Bestehen, während die Aargauische Kantonsarchäologie seit 50 Jahren für die Ausgrabungen im Kanton zuständig ist. Die Sonderausstellung soll dazu beitragen, die beiden Institutionen und ihr Wirken einer breiten Öffentlichkeit zu demonstrieren.
Die Ausstellung untersucht die Bedeutung von Grenzen in verschiedenen historischen Kontexten. Sie führt die Besuchenden von der Vorgeschichte durch das römische Altertum und das Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Dabei veranschaulicht sie den wandelnden Sinn und die Infragestellung von Grenzen in verschiedenen Epochen.
"Grenzen - Grenzenlos" präsentiert fünf ausgewählte Themenkreise, die die Allgegenwart von Grenzen im menschlichen Leben von der Steinzeit bis zur jüngsten Vergangenheit zeigen:
- Der Tod - Grenze zwischen Diesseits und Jenseits
- Kulturen bilden und überwinden Grenzen
- Gesellschaften setzen und verändern Grenzen
- Bauwerke schaffen und überdauern Grenzen
- Waffen sichern und verletzen Grenzen
Das Fricktaler Museum präsentiert die archäologische Wechselausstellung "Grenzen - Grenzenlos" als attraktive Wechselausstellung. Die Ausstellung, Vorträge und Exkursionen ermutigen die Besuchenden, sich mit der Geschichte ihrer Heimat vertraut zu machen und über die Zusammenhänge von Vergangenheit und Gegenwart nachzudenken. Um die Zielgruppe Schulen besser zu erreichen, hat das Museum zusätzlich am Dienstagnachmittag geöffnet.
Lokale Erweiterung
Die Ausstellung in Rheinfelden wird durch einen zusätzlichen Grabfund aus Kaiseraugst (4. Jahrhundert) erweitert. Der Fundkomplex stammt aus dem Gräberfeld "Im Sager" nahe der östlichen Ausfallstrasse. Zu sehen ist eine Körperbestattung in einer Ziegelkiste, eine im 4. Jahrhundert häufig vorkommende Begräbnisart. Die Ziegelplatten und Dachziegel, aus denen langrechteckige unterirdische "Grabkammern" errichtet wurden, tragen Stempel der im Castrum Rauracense stationierten "legio I Martia". Dem Verstorbenen war als einzige Grabbeigabe eine Terra Sigillata-Schüssel beigegeben.