Das Fricktaler Museum dokumentiert die (Kultur-)Geschichte der Grenzregion Fricktal, der Stadt Rheinfelden und der angrenzenden Nachbarschaft. Diese geografischen Bereiche sind historisch mit sehr frühen, geologischen und prähistorischen Objekten bis hin zu zeitgenössischen Objekten gut dokumentiert. Der Sammlungsbestand umfasst heute etwas mehr als 20'000 Objekte, Skulpturen, Gemälde, Grafiken, Fotografien, Filme und Dokumente aus verschiedenen Bereichen und in unterschiedlicher Qualität.
Unsere Sammlungsobjekte bilden das Fundament für alle Aktivitäten wie Ausstellungen und Veranstaltungen. In der heutigen Dauerausstellung präsentieren wir rund 2'000 Objekte. Die landwirtschaftliche Sammlung wird seit 1983 in der Ringmauerscheune ausgestellt und kann auf Anfrage besichtigt werden.
Den Grundstock der heutigen Sammlung legten 1873 zwei Rheinfelder, der Arzt Emil Wieland (1830–1902) und der Stadtpfarrer Carl Schröter (1826–1886), mit der Gründung der Altertumskommission. Ab den 1880er Jahren begannen diese Objekte zum kirchlichen und bürgerlich-häuslichen Leben der Stadt zu sammeln. 1883 übernahm die Gemeinde die Federführung, subventionierte die sogenannte "Historische Sammlung" mit einem bescheidenen Betrag und delegierte die Verwaltung an eine vom Gemeinderat bestellte Kommission.
Erster Präsident der Kommission für die Historische Sammlung war Carl Habich-Dietschy (1845–1928), erster Konservator Gustav Kalenbach-Schröter (1821–1901). Präsentiert wurde die Sammlung im damaligen Knabenschulhaus (heutiges Hugenfeldschulhaus), zugänglich war sie von Mai bis Oktober jeweils Sonntags
von 10–12 Uhr. Der Eintritt war kostenlos. 1897 erschien ein gedrucktes Sammlungsverzeichnis, welches zugleich als Führer diente.
Inventarkarte der Historischen Sammlung (1897)
Die Sammlung wuchs stetig und bald war der Platz im Knabenschulhaus knapp. Mit der Renovation des Rathauses 1909–1911 bot sich die Gelegenheit, im nördlichen Dachstockbereich Räume für die Sammlung einzurichten, welche ab 1913 dem interessierten Publikum offenstanden. Inzwischen amtete der Kurarzt Hermann Keller (1858–1930) als Kommissionspräsident, Pfarrer Sebastian Burkart (1844–1923) – Verfasser der Geschichte der Stadt Rheinfelden – war der neue Konservator.
Marie und Carl Habich-Dietschy, 1900, Pendant-Bildpaar von Wilhelm Balmer (1865–1922)
FMR E.833 und FMR E.834
1928 waren auch die Räumlichkeiten im Rathaus zu klein geworden; die vielen Bodenfunde benötigten Raum. Ein visionäres Projekt ermöglichten Carl und Marie Habich-Dietschy (1844–1909) resp. deren Erben, indem sie der Stadt im Dezember 1929 das Haus zur Sonne schenkten, mit der Idee, darin ein "Frickthalisches Heimatmuseum" einzurichten.
Die Sammlung des Fricktaler Museums ist nun seit 1934 im Haus zur Sonne in der Rheinfelder Marktgasse für die Öffentlichkeit zugänglich.
Hugenfeld-Zimmer im "Frickthalischen Heimatmuseum" (nach 1934)
FMR Fo.04444